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Initiative für anwendungsnahe und innovative Forschung und Entwicklung in Europa

EUREKA – Σ!

EUREKA (oft abgekürzt als E! oder Σ!) ist eine zwischenstaatliche Organisation zur Finanzierung und Koordinierung von Forschung und Entwicklung. Sie ist das weltweit größte öffentliche Netz für die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen F&E und Innovation und ist in über 45 Staaten vertreten. Die Organisation wurde im Juli 1985 in Paris mit ursprünglich 17 Mitgliedstaaten und Vertreter der Europäischen Gemeinschaften gegründet; die beiden Hauptgründer waren die ehemaligen Staatschefs François Mitterrand und Helmut Kohl. Auf einer zweiten Ministerkonferenz im November 1985 in Hannover wurden die Ziele, Strukturen und Verfahren des Projektes festgelegt. 

Die EUREKA-Association ist in Etterbeek bei Brüssel beheimatet. Derzeit zählen 40 Staaten und die Europäische Kommission zu den Vollmitgliedern. Neben allen Mitgliedsstaaten der EU sind dies auch Island, Israel, Monaco, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, die Russische Föderation, San Marino, Schweiz, Serbien, Ukraine, Vereinigtes Königreich, und die Türkei. Argentinien, Chile, Kanada, Republik Korea, Singapur und Südafrika sind assoziierte Partnerländer.

Am 17. März 2022 wurde für den sofortigen Ausschluss Russlands aus dem Netzwerk gestimmt. Die Russische Föderation verliert damit bis auf Weiteres den Zugang zu allen EUREKA-Programmen und ‑Aktivitäten.

EUREKA ist eine offene Plattform für die internationale Zusammenarbeit im Bereich Innovation. Sie ist kein EU-Forschungsprogramm, sondern wie oben erwähnt eine zwischenstaatliche Organisation. Es werden Kooperationen und Synergien zwischen EUREKA und den Forschungsaktivitäten der EU angestrebt, wie z. B. mit Horizont Europa und den Europäischen Forschungsraum. Organisationen und Unternehmen, die sich über EUREKA-Programme bewerben, können für ihre internationalen F&E-Projekte Finanzmittel und Unterstützung von nationalen und regionalen Ministerien oder Agenturen erhalten. 

Grundlegendes Prinzip von EUREKA ist die themenoffene und anwendungsnahe Ausrichtung im zivilen Bereich. Dies räumt den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern große Freiheit bei der Gestaltung ihrer Projekte ein. Eingereicht werden können daher Projekte in allen Technologiebereichen: von der Materialforschung über die Biotechnologie bis zur Informations- und Kommunikationstechnologie.

Die Hauptzielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen. Aber auch große Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen können sich an EUREKA-Vorhaben beteiligen. Die Finanzierung von EUREKA-Projekten ist von Mitgliedsland zu Mitgliedsland unterschiedlich geregelt. In Deutschland berät das EUREKA-Büro als nationale Kontaktstelle der Initiative bei der Suche nach geeigneten Förderprogrammen und Finanzierungsmöglichkeiten. Deutsche Organisationen können im Rahmen von EUREKA an Netzwerkprojekte, Globalstars, Eurostars und Cluster gefördert werden. 

Netzwerkprojekte: Ein flexibles Programm für F&E-Projekte mit beliebigem technologischen Schwerpunkt. Netzwerkprojekte sind die 'klassischen' EUREKA-Projekte und können jederzeit vorgeschlagen oder angeschlossen werden. Zusätzlich gibt es verschiedene Ausschreibungen, die in Kooperation mit Fördergebern der beteiligten Länder veröffentlicht werden.      

Globalstars: Globalstars ist ein Finanzierungsprogramm mit Aufforderungen zur Einreichung von (manchmal thematischen) Projekten mit Staaten außerhalb des EUREKA-Netzwerks. Teilnehmer können von der Zusammenarbeit mit Organisationen profitieren, die in einer Reihe von führenden und aufstrebenden Märkten tätig sind.

Eurostars:    Ein gemeinsames Förderprogramm von einigen EUREKA-Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission. Eurostars ist das größte internationale Finanzierungsprogramm für KMU, die an F&E-Projekten zur Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen für die Vermarktung zusammenarbeiten möchten. Das Konsortium muss ein innovatives KMU als Haupt-Projektteilnehmer in den Vordergrund stellen. Nach dem sogenannten „Bottom-up-Prinzip“ werden die Projektinhalte von den teilnehmenden Partnern frei bestimmt.

Clusters:    Cluster sind strategische, langfristig angelegte und industriegetriebene thematische Förderprogramme, die von Gemeinschaften aus Großunternehmen, KMU, Hochschulen, Forschungsinstituten und Endnutzern getragen werden. Teilnehmer erhalten Zugang zu nationalen Fördermitteln und arbeiten gemeinsam mit großen Industrieunternehmen an marktnahen Projekten, die Ihren Innovationszielen entsprechen.