09.09.2024 Horizont Europa

EU-Kommission veröffentlicht Beurteilung zur Lump Sum Finanzierung

Am 03.09.2024 hat die EU-Kommission eine aktuelle Beurteilung zur Lump Sum Finanzierung veröffentlicht. Die Beurteilung beinhaltet Daten von unterzeichneten Fördervereinbarungen sowie Umfrageergebnisse von Antragstellenden und Begutachtenden.

Das Bild zeigt die rechte Seite einer Tastatur. Unter der Entertaste befindet sich eine blau hervorgehobene Taste, die mit „LUMP SUM“ beschriftet ist.
Bild: ©AliFuat - stock.adobe.com

Lump Sums bilden das Gegenstück zur bisher üblichen Abrechnungsmethode nach dem Prinzip der „Actual Cost Grants“. Sie wurden erstmalig in Horizont 2020 in einer Pilotphase eingeführt und seit dem Arbeitsprogramm 2023-2024 in Horizont Europa flächendeckend in vielen Ausschreibungen eingesetzt. Die EU-Kommission zieht nun nach der ersten Beurteilung aus dem Jahre 2021 ein weiteres Fazit zur Förderung nach Lump Sums. Hierfür hat sie am 03.09.2024 eine Beurteilung veröffentlicht. Ihr liegen über 1.400 geförderte Lump Sum Projekte sowie Umfrageergebnisse, an denen sich knapp 3.000 Antragstellende sowie 650 Begutachtende beteiligten, zu Grunde.

Gemäß der EU-Kommission verdeutlicht die Beurteilung die Popularität von Lump Sums bei den Antragstellenden und Begutachtenden. Beide Seiten stimmen der Aussage zu, dass Lump Sums zur Reduktion administrativer Hürden beitragen, und zwar weitgehend unabhängig von Projektvolumen und der Größe des Konsortiums. Eine kleine Ausnahme gibt es lediglich bei Projekten mit Förderbeträgen über 10 Mio. Euro bzw. mehr als 20 Partnern. Befürchtungen, dass Lump Sums das finanzielle Risiko der Projektpartner erhöht, bewahrheiteten sich nach den Zahlen der EU-Kommission ebenfalls nicht: Mehr als 70% der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Nutzung von Lump Sums das finanzielle Risiko nicht erhöht. Von 520 abgeschlossenen Projekten wurden lediglich bei acht Projekten (1,5%) finanzielle Kürzungen vorgenommen, weil der vom Konsortium erklärte Grad der Vollendung von Arbeitspaketen am Ende der Berichtsperiode in den Augen des zuständigen „Project Officers“ der EU-Kommission nicht der Realität entsprach. In 13 weiteren Projekten (2,5%) erfolgten Kürzungen entsprechend der Erklärungen der Projektpartner.

Die an der Befragung beteiligten Antragstellenden und Begutachtenden verdeutlichten dennoch Verbesserungspotential bei der Anwendung von Lump Sums. Dazu gehören mehr Informationen hinsichtlich einer guten Aufteilung der Aufgaben eines Projektes in eine angemessene Anzahl von Arbeitspaketen, eine verbesserte Excel-Vorlage für das Projektbudget, mehr Feedback zur Beurteilung des Budgets von Lump Sum Projekten sowie mehr Sicherheit, wie die Abrechnung der Projekte geprüft wird und welche Finanzdaten dafür bereitgehalten werden müssen. Die EU-Kommission plant, diese Punkte schnellstmöglich zu adressieren, entsprechende Verbesserungen durchzuführen und Informationsmaterial bereitzustellen.

nks-dit/aha